10.10.11 21:04 Alter: 9 yrs

[Langen Nacht der Münchner Museen] Samstag, 15.10., 19-2 Uhr: Filmscreening, Führungen und Bar

Rubrik: Allgemeine News, Ausstellungen

 

Motiv Lange Nacht der Münchner Museen 2011

Motiv Lange Nacht der Münchner Museen 2011

Auch die 13. Lange Nacht der Münchner Museen hat es in sich. Über 90 Kunst- und Kulturinstitutionen bieten den Nachtschwärmern neben laufenden Ausstellungen zahlreiche Sonderprogrammpunkte. Eine einmalige Gelegenheit sich dem Kunstgenuss zu später Stunde hinzugeben!

Im Rahmen der Einzelausstellung "Patterns of Paradise" der in Berlin lebenden Künstlerin Astrid Nippoldt (geb. 1973) bietet der kunstraum muenchen zur Langen Nacht der Münchner Museen Filmscreenings, Führungen und Bar.

In ihrer Ausstellung "Patterns of Paradise" reflektiert Astrid Nippoldt Muster paradiesischer Vorstellungen, Lebenswelten und Naturanschauungen, die sie teils radikalisiert, teils verunklart oder ad absurdum fort- und vorführt. Neben der 2006 entstandenen Arbeit "Grutas" wird im kunstraum muenchen Astrid Nippoldts neueste Arbeit "Cape Coral" zu sehen sein. "Cape Coral" (2010/11) widmet sich den ästhetischen Schemata eines vermeintlichen Paradieses und präsentiert dem Betrachter das Vexierbild eines Ortes zwischen allzu schnellem Aufschwung und dem darauf folgenden Niedergang. Mit 640 km künstlich angelegten Wasserkanälen und als "7th Most Affordable City in the World" bot Cape Coral (Florida) einen für jedermann realisierbaren Traum vom Haus am Wasser. Cape Coral war Sinnbild einer Vision der perfekten Besiedelung und bis vor Kurzem Nordamerikas schnellstwachsende Region. Doch die weltweite Immobilienkrise schlug hart zu und hinterließ auch – oder insbesondere – im Paradies Cape Coral ihre Spuren.

Astrid Nippoldts filmische Annäherung an den Aufstieg und das Scheitern einer gesellschaftlich-ökonomischen Utopie mündet im kunstraum muenchen in einer mehrteiligen, multimedialen Installation. Ihr Ansatz ist dabei nur bedingt dokumentarisch, sondern vielmehr eine spielerische Interaktion mit dem Vorgefundenen. Neben der ständigen Hinterfragung des Betrachterstandpunkts spielen die Radikalisierung der Widersprüche, Rätselhaftigkeiten, Überraschungen und beklemmend-komische Auswüchse sowie die Überspitzung der Zustände ins Imaginäre eine wesentliche Rolle. Wiederkehrende Motive des Beobachtens beziehungsweise des Beobachtet-Werdens, des Sichtbaren und des Verborgenen erzeugen in Astrid Nippoldts filmischen wie auch fotografischen Arbeiten ein Spannungsmoment, dem sich der Betrachter nur schwer zu entziehen vermag.

Kuratiert von Ann-Kathrin Strecker und Sarah Dorkenwald.

Die Ausstellung wird gefördert von